Guten Tag Ihr Lieben,
dass ich meine Buchschatztruhe mit neuem Lesestoff in Punktschrift aufgefüllt habe, davon war ja schon in der vergangenen Woche die Rede. Es ist z. B. Lektüre dazu gekommen, die schmackhafte Leckerbissen für die Weihnachtttszeit enthält. Heute stelle ich Euch als Weihnachtsmenü für Leseratten den Erzählungsband Tatort Tannenbaum, der im November 2012 veröffentlicht wurde, vor. Hier geht es zu Tatort Tannenbaum bei Amazon. Das Buch ist ebenfalls als Hörbuch verfügbar, z. B. zum Hören bei längeren Autofahrten zur Puckligen Verwandtschaft! 😉
Steckbrief des Buches
Titel: Tatort Tannenbaum
Untertitel: Kommissare feiern Weihnachten
Herausgeberin: Friederike Ney
Verlag: Wunderlich-Rowohlt-Verlag
Erscheinungsdatum: November 2012
Erscheinungsort: Reineck bei Hamburg
ISBN: 978-3-8052-5048-1
Punktschriftversion: Blindenschrift-Verlag und -Druckerei GmbH (Pauline von Mallinckrodt)
Erscheinungsjahr: 2013
Zum Inhalt
Friederike Ney hat vor zwei Jahren Weihnachtsgeschichten über Ermittler aus dem englischen, skandinavischen und deutschen Sprachraum im oben genannten Buch versammelt. Manche Leser begegnen alten Bekannten wieder. Das zeigen die Kurzportraits der Autoren und ihrer Werke, die am Ende des Buches im Anhang eingestellt sind. So gibt es beispielsweise eine Weihnachtsgeschichte über den forensischen Anthropologen David Hunter von Simon Beckett, dessen Thriller wie Chemie des Todes Weltruhm genießen. Doch die Geschichtensammlung und der Anhang sind selbstverständlich nicht nur für Fans von Krimiserien, z. B. über den Spezialisten für Vermißtenfälle, der ehemalige Polizeibeamte Süden interessant. Und auch die Geschichten, die von bereits bekannten Ermittlern handeln, sind inhaltlich eigenständig, dass man Protagonisten wie Ruth Galloway nicht schon kennen muss, um an den Erzählungen Spaß zu haben und sich gut unterhalten zu lassen.
Natürlich schläft das Verbrechen auch an den Weihnachtstagen nicht. , Diebstähle, bedrohliche Weihnachtskarten von Weihnachtsmännern, die keine Geschenke bringen sondern „Racheengel“ sind, Vermisstenfälle, ungeklärte Todesfälle etc. kommen auch in diesen Weihnachtsgeschichten vor. Doch in vielen der Erzählungen werden die unterschiedlichen Ermittler in ganz besonderer Weise mit dem ganz normalen Feiertagswahnsinn konfrontiert.
Und gerade an den Weihnachtstagen befinden sich viele der Ermittler menschlich und privat auf sehr dünnem Eis und brechen ein, wenn eine Fassade zerbricht. Kalte und nasse Füße, auf denen ein Neuanfang gewagt werden muss, sind die Folgen dieser Eiszeit, die hinter und zwischen den Lichterketten, Kerzen und gemütlichen Kaminen stecken.
Für Ermittler ist die Weihnachtszeit eine harte Zeit. Kommissare, Detektive und forensische Anthropologen sind eben auch nur Menschen, die so gut als möglich durch die Feiertage kommen müssen. Da tut der Dienstgrad nichts zur Sache. Denn, auch wenn „der übliche Weihnachtsmord“ ausbleibt, gibt es sowohl beruflich als auch privat alle Hände voll zu tun. Und überall lauern Fragen über Fragen. War es Mord oder doch nur ein Unfall? Wo ist das kleine Holzquadrat des Henges, das aus dem Museum gestohlen wurde? Wie kann ein Selbstmord verhindert werden?
Was ist mit dem Vater, dem Bruder und der Schwägerin los? Was sind die Folgen davon, wenn dem Weihnachtsmann sein Motorschlitten gestohlen wird? Und Antworten gibt es auch, beispielsweise auf die Frage, warum man niemals Kollegen zu einem großen Weihnachtsfest der Familie seiner Exfrau mitnehmen sollte. Bei der Lektüre habe ich mich manchmal gefragt, ob es mit dem Privatem nicht doch des Guten zu viel ist, obwohl in den Geschichten ja Weihnachten, das Fest der Familie und der persönlichen Einkehr ist. Und ich bin mir nicht sicher, ob mich bei einer zweiten Lektüre von Weihnachtspantoffel die Botschaft, dass man auch als Kommissarin den Weihnachtszauber der Kindheit wieder entdecken soll und manches mehr von dieser Art, doch nervt. Aber ich habe durchaus viel übrig für Trost und Hoffnung. Und natürlich geschehen gerade auch an den Weihnachtsfeiertagen kleine Wunder mit großer Wirkung. Auch dabei spielt der Dienstgrad keine Rolle. Und der Mut, den man für einen Neuanfang benötigt, braucht vor allem auch jeder hartgesottene Ermittler.
Fazit
Ich habe mit der Lektüre der Erzählungen am Freitag begonnen und bin heute am Dienstag schon fertig geworden. Alles in allem sind die Erzählungen unterhaltsam und spannend geschrieben, auch wenn viele Geschichten von menschlicher und nicht so sehr von krimineller Spannung geprägt sind. Die Zusammenstellung von Friederike Ney bietet abwechslungsreichen Lesestoff von aktuellen Kriminalschriftstellern, der so flüssig und unterhaltend geschrieben ist, dass man „dran bleibt“ bis die letzte Erzählung, die Feste feiern, wie sie fallen, zu Ende ist. Und da die Geschichten nicht allzu lang sind, kann man zu diesem Buch greifen, wenn sich in den Weihnachtstagen doch einmal eine Pause vom Weihnachtstress ergibt, wenn man den üblichen Weihnachtsfilm in diesem Jahr mal nicht mitsehen will.
Ich wünsche viel Vergnügen und gute und spannende Unterhaltung bei der Lektüre dieser nicht immer so ganz kriminellen Kriminalgeschichten! Auch wenn das jetzt zu mysteriös klang, wenn ich zu wenig Details verraten habe, mehr gibt es hier nicht. Sonst macht es ja weniger Spaß!
Liebe Grüße
Christiane (Texthase Online)