Tach zusammen,
da ich mich in den letzten Tagen vermehrt um die Suche nach einem weiteren Blogsystem gemacht habe, war ich wieder einmal ganz besonders von ihr betroffen, von der Vielbilderei (Polygraphiose). Aus diesem Grund bin ich dem Portal Webmasterfriday für dieses Thema unter dem Link: http://www.webmasterfriday.de/blog/bilder-in-blogartikeln ausgesprochen dankbar. Meine Diagnose fällt leider sehr schlecht aus. Und das liegt, wie sich im Verlauf dieses Artikels zeigen wird, nicht nur daran, dass ich das Web und das Bloggen im Blindflug nutze.
Was sagt ein Bild?
Es heißt, ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Das mag durchaus sein. Doch bei näherer Betrachtung drängt sich der Verdacht auf, dass zu viele Bilder der Bilder Tot bzw. der Tot der bildlichen Aussagekraft sind. Ich komme auf diese Frage, weil mir meine Chefin vor einigen Tagen geschrieben hat, dass sie sich auch über die Bilder und Filme auf Webseiten und Blogs ärgert, weil es einfach ein Überangebot gibt, weil dieses Überangebot immer noch dafür sorgt, dass Webseiten nur verlangsamt aufgerufen werden, und da man den meisten Bildern ansieht, aus welchem Portal sie herunter geladen wurden. Und wenn alles gleich aussieht, ist nichts mehr von einer Aussage zu erkennen, ob es sie gibt, oder ob es sie überhaupt nicht gibt, da die Bilder nur als Füllmaterial gedacht sind. Viel hilft eben nicht immer viel. Es kann auch das Gegenteil der Fall sein. Viel hilft gar nicht Oder richtet sogar Schaden an. Dass sich Nutzer durch die Bilderflut kämpfen müssen, kostet wertvolle Zeit. Und wahrscheinlich ist es wirklich bei vielen Homepages und Blogs schon so weit, dass die Bilder nichts mehr aussagen.
Der unsichtbare Feind
Es ist typisch für Seuchen, dass das, was sie auslöst, für die Sinne nicht wahrnehmbar ist. Und die schnelle Ausbreitung ist ebenso eines der Hauptmerkmale von Seuchen. Man kann es ja verstehen, dass Webseitenbetreiber und Blogger dem allgemeinen Bilderwand zum Opfer fallen, ganz viele Bilder auf ihre Homepages laden, um bezogen auf die graphische Darstellung ihrer Seiten dem allgemeinen Trend zu starken Bebilderung folgen. Auch, dass sie dabei, um mitzukommen, auf vorhandenes Bildmaterial zurückgreifen, ist verständlich. Schließlich spart es Zeit, wenn man sich Bilder einfach herunter laden kann. Außerdem gibt es sicher viele Nutzer, die sich an Designprogramme oder das Zeichnen nicht heran wagen. Mich erinnert die Vielbilderei auch an das Thema Ökologie im Biologieunterricht und zwar daran, dass man die Bildung zu vieler Triebe bei Bäumen Angstwuchs nennt. Weniger wäre da wohl sicherlich schon viel mehr. Man könnte nun sagen, dass mich die Vielbilderei durch die Bilder „von der Stange“ absolut kalt lassen könnten, weil ich ja den Feind nicht sehen muss. Schön wäre es. Schließlich muss ich mich durch die Bebilderung, die mir auf andere Weise nichts sagt, als denen, die vor lauter Bildern die Bildaussage nicht sehen, durchwühlen. Ich weiß also ständig, dass der Feind da ist, und wo er überall steht. Mein ärgster Feind sind die Graphiklinks, die sich gerade wieder seuchenartig vermehren. Auch die Graphiklinks können an sich recht harmlos sein. Aber fehlt ihnen eine sinnvolle Beschriftung, liest meine Sprachausgabe nur Zahlen, so dass ich, wenn ich auf den Link klicke, nicht weiß, ob mich dieser Link wirklich weiterführt, oder ob ich nur zu einem weiteren Graphiklink komme. Dass ist gerade bei den Systemen zur Homepage- und Bloggestaltung so, die es den Nutzern angeblich ganz einfach machen. Ich befürchte, dass auch für sehende Nutzer die Bilder oft nicht halten, was sie versprechen. Das ist sicherlich auch ein Problem bei den eingestellten Videos so, die den Nutzern einfach, schnell und anschaulich zeigen sollen, wie kinderleicht es geht. Übrigens sind auch die Bilderfolgen ein ganz spezieller Feind für mich. Nicht nur, dass ich den Film nicht sehe, ich kann ihn meistens auch nicht abschalten. Und dann hängt sie da im Blindflug vor einem Display, dem die Worte ausgegangen sind oder fehlen.
Linderung der Symptome
Wenn das Zuviel ein Problem ist, bringt schon die Verringerung der Bilder, besser gesagt, ihr gezielter Einsatz, Linderung. Vielleicht wagen sich doch mehr Nutzer an gute Graphikprogramme oder suchen sich hochwertige Bildersammlungen, die nicht so überlaufen sind, die aber vielseitige Graphiken erstellen. Wer blinden und sehbehinderten Nutzern helfen möchte, kann mit HTML aber wahrscheinlich auch mit manchen Blog- oder Homepageportalen für eine sinnvolle Bildbeschriftung sorgen und darauf achten, dass Bilder so positioniert und dargestellt werden, dass viele Menschen mit Sehbeeinträchtigungen sie doch ganz gut sehen können. Dabei gilt wohl leider wieder einmal: „Man kann es nicht allen recht machen!“
Zu guter Letzt
Mir fehlen nicht nur manchmal die Worte. Mir fehlt auch noch ein Texthasenlogo. Ich Weiß auch schon, was es zeigen sollte. Aber ich weiß nicht, wem ich die Zeichnung anvertrauen könnte, und wie dieses Logo platziert sein sollte. Mir ist schon bewusst, dass das beste Mittel gegen die seuchenartige Ausbreitung zu vieler „schlechter“ Bilder wenige hochwertige Bilder sind.
Liebe Grüße
Christiane (Texthase Online)