Liebe Kolleginnen und Kollegen,
man kann sich trefflich darüber streiten, an welcher Position des Arbeits- oder Businessplans die Skizzen über die einzelnen Kapitel oder Paragraphen eingebunden sein sollten. Ich kenne viele Autoren, die die Zusammenfassungen und Übersicht über die Kapitel des Blogbuches vor dem Abschnitt über die Ziele und Absichten des Projekts einbinden. Ich persönlich stelle diesen Arbeitsbereich unter dem Titel aktuelle Arbeitsergebnisse als Anhang an den Schluss. Der Hauptgrund dafür ist meine Arbeitsweise. Ich schreibe eine Skizze über ein Kapitel immer erst dann, wenn die erste Fassung fertig ist. So steht beispielsweise folgendes über das erste Kapitel des Felicitasromans in meinen aktuellen Arbeitsergebnissen: 01. Findelbuch (Erstfassung 08. März 2013).
Meine Vorstellung, was wann passiert, wann welche Rückblende gemacht wird, wann und wie eine Person eingeführt und vorgestellt wird, Abe ich bereits sehr genau im Kopf, bevor ich überhaupt mit dem Arbeitsplan für einen Roman oder mit dem Schreiben insgesamt beginne. Dagegen lege ich sehr spontan fest, was in ein Kapitel kommt, und welchen Titel das Kapitel tragen soll, wenn sie überhaupt einen Titel bekommen und nicht einfach durchnummeriert werden.
Manchmal ist es einfach nur ein Satz, der, nachdem ich ihn geschrieben habe, plötzlich zum Endpunkt eines Kapitels wird. Ich nutze die Kurzbeschreibung der Kapitel also mehr, um für mich festzuhalten, was bereits getan wurde, und für welche Aufteilung ich mich entschieden habe.Obwohl sich diese Arbeitsweise scheinbar misstrauisch mehr auf den eigenen Kopf als auf die moderne Technik verlässt, hat sie sich für mich bereits für den Orcaroman bewährt. Und für mich persönlich spricht nichts dagegen, es weiterhin so zu machen. Und ich denke, dass jede®, für den oder die sich dieses Vorgehen als nützlich erwiesen hat, dabei bleiben sollte. Das gilt, auch wenn diese Art der Planung auch Nachteile hat. Ein Manko ist, das Interessenten nur über die Kapitel Auskunft erhalten, die bereits in erster Fassung grundgelegt sind. Da über der Beschreibung eines jeden Kapitels auch eine Zeitangabe stehen sollte, ist es für manche Autoren auch ein Problem, dass sie sich bei einer solchen Arbeitsweise keinen konkreten Zeitplan geben. Dagegen informiert dieses Vorgehen über den aktuellen Stand der Arbeit, was zusätzlich dazu, dass wichtige Informationen über die einzelnen Kapitel gegeben werden, der wichtigste Aspekt für diesen Bereich des Arbeitsplans ist.
Dass ich so arbeite, ist allerdings ein Merkmal meiner Arbeit als Schriftstellerin. In meiner Diplomarbeit habe ich die Skizzen der Paragraphen in Zusammenarbeit mit der Betreuerin meiner Abschlussarbeit bereits zu einem frühen Zeitpunkt jeweils auf einer halben bis zu eineinhalb Seiten Länge skizziert.
Die Vorgehensweise bezogen auf die Skizzen der einzelnen Paragraphen oder Kapitel ergibt sich also sehr stark aus den Erfordernissen des Projekts. Und darüber hinaus ist die eigene Arbeitsweise von Belang. Wer einen sehr soliden Zeitplan für das Schreiben benötigt, wird sicherlich zunächst die Skizzen für die Einzelkapitel anfertigen als jemand, der sich nicht auf einen strengen Zeitplan verlassen kann oder muss. Ähnliches gilt auch für diejenigen, die eine solide Grundstruktur brauchen, an der sie sich entlang arbeiten möchten.
Wie bereits erwähnt sollten der Grundplan für ein einzelnes Kapitel ungefähr eine halbe bis eineinhalb Seiten umfassen. Sie dienen der eigenen Orientierung und informieren Lektoren oder andere Kooperationspartner über Details des Projekts. Sie werden diese Skizzen meist erst dann lesen, wenn sie in Betracht ziehen, das Blogbuchprojekt zu unterstützen.
Als nächstes folgt ein kurzes Fazit über die Erstellung eines Arbeitsplans. Und danach geht es um verschiedene Kommunikationsmöglichkeiten, die man nutzen kann, um Informationen und Kooperationspartner zu finden und das Blogbuch bekannt zu machen.
Ich wünsche Euch alles erdenklich Gute für Eure Projekte!
Liebe Grüße
Christiane (Paula Grimm bei Texthase Online)