Guten Tag Ihr Lieben,
vor ungefähr zwei Wochen hat mich Denny van Heynen gebeten, seine beiden Bücher zu lesen und zu rezensieren. Hier kommt die Besprechung vo Schokosucht zum Ersten! 😉 Informationen zum Autor und zu seinen Büchern findet Ihr auch auf http://www.dennydreamboy.blogspot.de.
Zum Inhalt
Im „Vorspann“ des Buches erfahren wir Leser, dass Denny van Heynen sich einem anderen Genre als gewöhnlich zuwendet, denn Mystery ist die Prosagattung, in der er schreibend Zuhause ist. Und im Vorwort erfahren wir, dass diese Geschichte absichtlich „kurz gehalten“ wurde. Und auch der lockere und witzige Ton, in dem Jonas von seiner Schokosucht erzählt, ist Absicht. Und obwohl die Geschichte locker, leicht und in Anekdoten daher kommt, kann es keinen Zweifel geben, wie ernst sie ist, die Schokosucht.
Schokolade setzt Glückshormone frei. Und da Jonas diesen Glückszustand ständig aufrecht erhalten will, Wird diese Lust so stark, dass dieser Wunsch sein ganzes Leben bestimmt. So wird ein süßes Laster zu einer Belastung, die alle Bereiche seines Lebens unterdrückt. Er erlebt alle Pseudofreuden und Leiden einer Sucht, Selbstbetrug inklusive. Jonas verliert seinen ungeliebten Job in einer Buchhandlung und findet eine Beschäftigung in einem Lebensmittelmarkt. Was zunächst wie eine glückliche Fügung für ihn wirkt, ist, wenn man es genau betrachtet, aber nichts anderes als eine unheilige Allianz zwischen seiner Sucht mit seinen Lebensumständen. Denn er kommt durch diese Veränderung an eine Quelle für seine Sucht. Jonas braucht zwei „kräftige nasenstüber“ seine Schicksals, um zu begreifen, dass er sein leben selbst in die Hand nehmen muss und es nicht der Sucht überlassen darf. Er verliert aber nicht nur einen Teil seiner Gesundheit und seine Selbstbestimmung. Auch seine Liebe zu Ben fällt der Sucht fast zum Opfer.
Gegensätze Ziehen sich an. Jonas’ Lebenspartner ist Fitnesstrainer, sportlich und maßvoll. Und er fühlt sich schuldig, wie es bei Menschen im Umfeld von Suchtkranken typisch ist. Auch die Unterschiede in der Lebensweise der beiden homosexuellen Partner ist eine quelle für Anekdoten. Und darüber, dass Jonas’ erster Chef im wahrsten Sinne des Wortes als Saftsack beschrieben wird, hat mich wirklich zum Schmunzeln gebracht. Und da ist ja auch noch die böse Waage, deren Rolle im Leben des Icherzählers sprachlich sehr facettenreich „auf die Schippe“ genommen wird. 😉
Fazit
Wer sich gern ein bis zwei Stündchen witzig unterhalten möchte, findet hier das Buch <a rel=“nofollow“ href=“http://www.amazon.de/gp/product/B00Y1DAKN4/ref=as_li_tl?ie=UTF8&camp=1638&creative=19454&creativeASIN=B00Y1DAKN4&linkCode=as2&tag=texthasenlesefutter-21„>Schokosucht</a><img src=“http://ir-de.amazon-adsystem.com/e/ir?t=texthasenlesefutter-21&l=as2&o=3&a=B00Y1DAKN4“ width=“1″ height=“1″ border=“0″ alt=““ style=“border:none !important; margin:0px !important;“ /> als Kindleausgabe. Ich fühlte mich im Großen und Ganzen gut unterhalten, sodass ich das Buch in einem Stück gelesen habe. Durch die Szenen, die Jonas aus seiner Perspektive beschreibt, wird sehr gut deutlich, wie vollständig eine Sucht das Leben eines Menschen und seiner Mitmenschen dominiert, und wie hoch der Preis für eine Sucht ist. Doch, wenn ich der Geschichte im Nachhinein noch einmal gedanklich folge, kommt mir manches übertrieben vor, z. B. das Kapitel über die Kündigung bei der Buchhandlung. In diesem Zusammenhang muss ich natürlich zugeben, dass ich selbst nicht spontan und locker bin. So kann es sein, dass anderen Lesern diese Handlungsweise nicht übertrieben und unangemessen erscheint, sondern spontan und locker vorkommt. Wer z. B. Susanne Fröhlich und ihr Moppelich gefällt, wer Grotesken mit Potential zum Schmunzeln liebt, wird trotz des ernsten Themas seine Freude an diesem Büchlein haben. Es sind einige kleine sprachliche Schnitzer bei der Bearbeitung überlesen worden, z. B. „Wir entschuldigten uns gegenseitig.“ Aber das lässt sich sicherlich überarbeiten und in – „Wir entschuldigten uns beieinander,“ umschreiben.
Mein leichtes Unbehagen bei dieser eigentlich gut geschriebenen Geschichte ruft eine Vermutung in mir wach, warum es für mich zu diesen kleinen Missliebigkeiten kommt. In lockerem „Anekdotenstil“ zu schreiben ist gern gesehen und wird gern von vielen gelesen. Dabei darf es auch ruhig grotesk oder überzeichnet zugehen. Aber möglicherweise ist Denny van Heynen doch einfach nur mehr in der Mystery heimisch. Und auch in diesem Stil, den wir in Schokosucht lesen, muss man sich üben, damit es „rund Läuft“. Möglicherweise ist auch die gewählte Perspektive so eine Sache. Denn locker und witzig über ein so ernstes Thema zu schreiben alles Andere als einfach. Denny van Heynen kann gut schreiben und beschreiben. Da bin ich sicher. Aus diesem Grund bin ich auf sein zweites Buch gespannt, über das ich spätestens Mitte Dezember schreiben werde.
Gute Unterhaltung!
Liebe Grüße
Christiane (Texthase Online)