Guten Tag Ihr Lieben,
wer sich beruflich und/oder privat intensiv mit modernem Medien- und Kaufverhalten im Web befasst, kann sich nicht vor Fragen rund um die Nutzung von Amazon drücken. So sollte man sich wirklich einmal überlegen, wie viel Amazon Nutzer und Kreative wirklich brauchen, um gute Einkäufe im Web machen zu können und selbstbestimmt Inhalte zu gestalten. Vor diesen Überlegungen können sich gerade auch Selfpublisher nicht herumdrücken. Unter uns Selfpublishern sind viele, die davon überzeugt sind, dass ohne Amazon für uns, die es ohnehin schwer haben, schon jetzt außer mit Amazon nichts mehr geht. Aber stimmt das wirklich? Hier folgen nun meine Gedanken und Erfahrungen zum Thema Amazon für Kunden und Selfpublisher. Dabei geht es natürlich auch wieder einmal um Barrierefreiheit. Und wie ich es gern tue, habe ich mir dafür ein tierisch starkes Bild einfallen lassen, um deutlich zu machen, was ich sagen will.
im Gegensatz zum Wildkaninchen (Oryctolagus cuniculus) ist der Feldhase (Lepus Europeus) in seinem Bestand in Wald und Flur oft nur noch in geringer Zahl anzutreffen vielerorts sogar vom Aussterben bedroht. Dieser Sachverhalt ist vielen Menschen gar nicht bewusst. Denn Wildkaninchen und Feldhasen werden oft über einen Kamm geschoren und verwechselt. Schließlich haben Vertreter dieser beiden Spezies lange Ohren. Der Feldhase ist größer, die Zeichnung der langen Löffel und ihre Form sind anders als bei Kaninchen und er lebt in Erdmulden und nicht in Bauen mit langen Gängen. Dass Kaninchen nicht so sehr auf Feld und Flur angewiesen sind und auch Gärten und sogar Friedhöfe als Futterquellen und Wohnstätten untergraben können, macht sie natürlich bei der Wahl ihres Lebensraums etwas freier. Aber auch ihre Lebensräume können schnell knapper werden. Und die Jäger sind nicht nur der Hasen tot.
Amazon hat nicht nur bezogen auf Medienerzeugnisse ein reichhaltiges Angebot, durch das sich Kunden und Anbieter nach Kaninchenart durchwühlen können, um sich mit Geduld ein Profil zu schaffen, das ein gemütlicher Bau ist, in dem ihnen das Angeboten wird, was sie interessiert. Doch wer zumindest manchmal eine Umschau über das Feld der Angebote braucht, hat es dagegen alles Andere als einfach, denn die vielen Funktionen, Angebote und Werbung kann vor allem sehbehinderten und blinden Kunden oder Anbietern das Weiden erschweren.Da muss man nach Hasenart einen Haken schlagen und die mobile Seite nutzen. Diese ist unter dem Link http://m.amazon.de verfügbar. Und ich nutze sie nicht nur mit dem iPhone sondern auch mit dem Notebook. Es gibt auf der „normalen“ Homepage einen Button, mit dem man die Werbung abschalten kann. Aber der ist nicht so leicht zu finden. Und im Grunde beginnen die Probleme schon beim Eintritt auf die Amazonweide. Denn zur Anmeldung eines Accounts muss ein visueller Code eingegeben werden. Ich habe meinen account zusammen mit meiner Schwester eingerichtet, da wir den Account anfangs auch gemeinsam genutzt haben. Die Eingabe eines optischen CAPTCHAs ist auch erforderlich, wenn man sein Passwort vergessen hat und ein neues anfordern möchte. Wer die mobile Seite nutzt, um übersichtliche und einfachere Bedienung zu nutzen, sollte wissen, dass über diese Homepage digitale Medien, Ebooks, nicht herunter geladen werden können. Das ist aber nicht so schlimm. Denn für den Download von Büchern im Kindleformat gibt es die Kindleapp. Zumindest mit dem iPhone ist sie für blinde und sehbehinderte Leser nutzbar. Das gilt jedoch nicht für die Kindlereader und für Computerprogramme wie Calibre, mit denen Nutzer die geläufigsten Ebookformate am Computer lesen können.
Da ich auch guten Ohrenschmaus haben wollte, habe ich mir, wie Amazon empfiehlt, einfach den Amazon Cloud Player herunter geladen. Doch dieses Programm ist nicht barrierefrei. Ich begnüge mich also mit dem einfachen MP3-Download. Damit komme ich gut zurecht.
Amazon stellt ein eigenes Partnerprogramm zur Verfügung. Damit war es Texthase Online zeitweilig gelungen Linkwerbung zu machen, z. B. Buchempfehlungen auszusprechen. Aber das lohnt sich kaum. Das ist auch etwas für diejenigen, die gut graben können und einfach nur Linktipps ohne ausführliche Produktbeschreibungen machen möchten. Schließlich braucht es seine Zeit Produkte interessant zu beschreiben. So ist es mit der Verlinkung, die auch im Blindflug machbar ist, nicht getan. Zum Partnerprogramm gehört auch die Möglichkeit einen eigenen kleinen Shop einrichten zu können. Auch das habe ich versucht. Doch ich bin vor etwa drei Jahren, als ich versucht habe, einen Buchladen namens Buchspeicher einzurichten, kläglich an der Verwaltung der Kategorien gescheitert. Am letzten Juniwochenende habe ich einen weiteren Versuch unternommen mich nach Kaninchenart durch die Verwaltung des Shops zu wühlen. Aber, obwohl die Grundeinstellungen für einen eigenen Shop einfacher zu bedienen sind als noch vor drei Jahren. kommt man im Blindflug nach wie vor nicht mit der Kategorisierung der Produkte und mit dem Hinzufügen neuer Artikel zurecht. Zumindest, wer im Blindflug Einzelne Artikel vorstellen möchte und sie zu diesem Zweck verlinkt, profitiert davon, dass Amazon ein eigenes Partnerprogramm unterhält und nicht wie viele andere Anbieter über ein Portal für Affiliateprogramme arbeitet. Denn diese Netzwerke haben einige Tücken, z. B. diejenige, dass sie sehr häufig umgestaltet werden.
Inzwischen pflege ich die Partnerschaft mit Amazon auch bezogen auf die Verlinkung von Artikeln nicht mehr. Denn selbst in meinen aktiven Zeiten mit einem meiner früheren Blogs habe ich es nicht ein einziges Mal geschafft, das erforderliche Guthaben von 25 € zu erwirtschaften.
Zeitweilig wurden die allgemeinen Geschäftsbedingungen für das Partnerprogramm sehr häufig geändert, was etwas lästig war. Zuweilen ließ die Seriosität bestimmter Geschäftspartner des Konzerns sehr zu wünschen übrig. So gab es Shops, die ihre Partnerschaft mit Amazon ausschließlich dazu genutzt haben, Kundendaten auszuspionieren.
Der Konzern Amazon strebt an das einzige Internetportal zu sein, über das Kreative und Kunden Geschäfte mit Medienerzeugnissen machen. Bislang verhindern Verlage, Filmfirmen, andere Onlineshops die Monopolstellung von Amazon. Doch diesen Unternehmen, die über Amazon Geschäfte machen, die also Geschäftspartner des Internetportals sind, hat der Konzern den Kampf angesagt. Und das, was diesbezüglich bereits unternommen wurde, und was noch geplant ist, kann als unfairer Wettbewerb oder unlautere Geschäftsmethoden bezeichnet werden. Da werden Links gesperrt, Verzögerungen usw. in den Bestellprozess eingebaut et c. , Wie ich gestern Abend im Deutschlandfunk gehört habe, ist geplant deutsche Verlage zu Rabatten von 30% und mehr zu zwingen, indem Amazon sein deutsches Buchgeschäft über polnische Vertriebswege abzuwickeln, um zumindest für eine gewisse Zeit über die geringeren Löhne in Osteuropa Preisdumping zu betreiben.
Amazon bietet Selfpublishern die Möglichkeit ihre Werke als Kindleebook und als Printversion herauszubringen. Wie gut oder einfach das funktioniert, kann ich nicht aus eigener Erfahrung beschreiben. Da ich selbst keinen uneingeschränkten Zugang zu Kinderbüchern habe, habe ich mir für den ersten Versuch selbst ein Ebook zu veröffentlichen, Epubli als Selfpublishingportal ausgewählt. Auch über http://www.epubli.de ist eine barrierefreie Publikation von E- und Printbooks möglich. Selfpublisher können ihre Werke günstig anbieten. Auch Sonderaktionen sind ganz einfach möglich. Und die Verbreitung der Inhalte ist sehr weitreichend. Der Grund dafür ist, dass Epubli auch mit anderen Internetshops kooperiert, z. B. mit iBooks und auch Amazon. Es gibt sie noch, die guten Alternativen. Und das gilt nicht nur für die Kreativen sondern auch für Kunden. Verlage bieten gute Möglichkeiten an, über die Kunden Ebooks als Epub oder PDF einfach und schnell herunter laden können. Ein Beispiel dafür ist z. B. http://www.binooki.com, über die ich vor wenigen Wochen einen Krimi im Epubformat bestellt habe. Und heute durfte ich wieder einmal über den stationären Buchhandel staunen. Denn http://www.keuck.de bietet nicht nur eine übersichtliche Homepage mit einer einfachen Onlinebestellung. Bücherkeuck hat mir heute ein Hörbuch für meine Freundin zugestellt, dass ich gesternNachmittag telefonisch bestellt hatte. Dieser Buchladen ist wie viele andere nicht nur ein guter Ort, an dem sich Kaninchen und Hasen zu interessanten Veranstaltungen treffen können. Da gibt es einen Service für Lesefutter, bei dem Hasen und Kaninchen gleichermaßen die langen Löffel vor Staunen anlegen.
Mein Fazit ist, dass ich natürlich weiß, wie vieleSchwierigkeiten manche Verlage Autoren und Kunden bereiten. Und nicht jeder Buchladen ist eine gut sortierte Fundgrube für vielseitige und außergewöhnliche Bücher und gute Beratung. Mich freut es jedoch, nach wie vor so eine große Vielfalt bezogen auf Veröffentlichungen und Kauf vorzufinden. Mir macht es nichts aus, mich immer wieder nach neuen Weiden für gutes Lesefutter umzuschauen, auch wenn ich mich dafür aufrichten und ordentlich strecken muss. Und Texthase gibt auch weiterhin auf die Suche nach Möglichkeiten nicht auf die Früchte der eigenen Arbeit sinnvoll und vielseitig im Netz zu publizieren. Schließlich ist der Hase ein Symbol für Fruchtbarkeit. Ich werde Amazon nicht absolut meiden. Es gibt natürlich Bücher und Musik, die nur oder nur noch über Amazon verfügbar ist. Das gehört eben auch zur Vielfalt von unterschiedlichen Geschäften. Und ich verdenke es denjenigen Selfpublishern nicht, dass sie bei Amazon veröffentlichen, da es für sie eine praktische Lösung ist. Aber ich werde dort nicht veröffentlichen. Und ich werde mich auf jeden Fall verstärkt an verschiedenen Stellen um gutes Lesefutter bemühen. Denn ich bin überzeugt davon, dass es überhaupt nicht gut ist, wenn Monopole entstehen. Und ich finde es durchaus angemessen, dass sich Verlage, Filmfirmen usw. in den Vereinigten Staaten und Deutschland über das Geschäftsgebaren von Amazon beschweren und dagegen vorgehen.
Ich wünsche Euch erfolgreiche Einkäufe und Veröffentlichungen auf ganz verschiedenen Weiden im Internet!
Liebe Grüße
Christiane (Texthase Online)